Position
- Planen bedeutet für mich, dass man sich vor einer Handlung Gedanken darüber macht, was man erreichen möchte und wie man es erreichen möchte
- eine Planung ist für einen Lehrer notwendig, um sein zukünftiges Handeln für andere und auch für sich selbst überprüfbar zu machen
- Wenn das eigene Handeln vorher nicht überprüft werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man Fehler begeht, die man durch ein vorheriges Nachdenken hätte verhindern können
- die Hauptaufgabe einer Planung scheint damit zu sein, dass man zukünftige Fehler dadurch vermeidet, dass man darüber nachdenkt, was man vorhat, dieses Vorhaben auf logischen Schlussfolgerungen aufbaut (vordergründig vor allem auf eigene Erfahrungen und auf Erkenntnisse der Wissenschaft) und die eigenen Erarbeitungen überarbeitet, wenn neue Erkenntnisse zugänglich werdenQ
- die beste Planung wird dementsprechend in größter Übereinstimmung mit allen bekannten Informationen zu den Folgen des eigenen Handelns erarbeitet
- Planung steht im Zusammenhang mit der Durchführung und der Reflexion als Teile eines vollständigen Lehrhandelns
- im deutschen Bildungssystem besitzt eine Planung folgende Struktur:
- Bedingungsanalyse: Welche Ausgangssituation liegt bei der Klasse vor? - Klassengröße, soziologische, psychologische Faktoren; Berliner Modell: anthropogenen Voraussetzungen, sozio-kulturellen Voraussetzungen
- Sachanalyse: eine Sachanalyse beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem zu bearbeitenden Wissen, hier wird der Rahmen gefasst
- Didaktische Analyse: mit Ziel- und Methodenanalyse - die didaktische Analyse soll deutlich machen, wie das aus der Sachanalyse hervorgegangene Wissen für den konkreten Unterricht genutzt werden kann, Ziele für den Unterricht werden gesetzt und deutlich gemacht, Methoden werden hervorgehoben, die das Wissen vermitteln können
- Stundenablaufplan: beschreibt den konkreten Ablauf des Unterrichts, kann auch eine Übersicht der einzelnen Unterrichtsblöcke sein
- eine Reflexion wird an den gehaltenen Unterricht angeschlossen, dort werden geglückte und nicht geglückte Verhaltensweisen überprüft und auf eine zukünftige Veränderung hin überprüft
- Planungen unterscheiden sich auf verschiedenen Ebenen:
- Zeitlich: Langfristige Planungen (Mehrjahres-, Jahresplan); Mittelfristige Planungen (Wochenplan); Kurzfristige Planung (Unterrichtspläne)
- Umfang: Langplanung (vollständige Planung zur Überprüfung von Kollegen und eigenen wissenschaftlichen Arbeiten), Kurzplanung (für Alltagssituationen lediglich einen Stundenverlaufsplanung, Nennung der Ziele, Einordnung in den Unterrichtsverlauf und eine Reflexion)
- Phasierung ist die Vorstellung, dass Unterricht eine Struktur aufweisen soll, die einzelne Zeitabschnitte umfasst, in denen sich die Anforderungen an die Lernenden verändern - es wird davon ausgegangen, dass eine dreigliedrige Struktur, dem Lernerfolg hilft, indem Wissen am Anfang reaktiviert und am Ende zusammengefasst wird; Phasen sollen transparent sein und dementsprechend durch Überleitungen markiert werden
- Einstieg: Thema hinführen, Eigeninteresse der Schüler wecken (Motivation), Vorkenntnisse besprechen
- Varianten: Zielangabe (informierender Einstieg; den Schülern werden Thema und Ziel des Unterrichts genannt, ggf. auch demonstriert); Problemstellung (problematisierender Einstieg, die Schüler erkennen an einem passenden Material, z. B. einem Text oder einer Karikatur, selbst ein Problem / eine Fragestellung, das / die sie im weiteren Verlauf des Unterrichts bearbeiten / beantworten); Einstimmung (den Schülern wird ein Material, z. B. ein Bild oder eine Lehrererzählung, dargeboten, das sie an das Thema des Unterrichts heranführt und dabei ihre kognitiven und emotionalen Voreinstellungen zu dem Thema aktiviert).
- Erarbeitung: Selbstständigkeit der Bearbeitung eines Wissensinhalts [unterschiedlichen Methoden (z. B. Textanalyse, Handlungs- und produktionsorientierter Unterricht), Sozialformen (Unterrichtsgespräch, Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit, Lehrer-/Schülervortrag) und Medien (z. B. Papier, Tafel, Overheadprojektor, PC, DVD-Spieler)]
- Ergebnissicherung: Was soll verinnerlicht werden?
- Übung: Übertragung auf neue Situationen und Alltagsprobleme
Einstieg
- Jede Einzelstunde braucht eine neue Fühlung
- Meyer 1987: doppelseitige Annäherung: Ineresse auslösen, Lernende sollen möglichst selbstständig neue Inhalte aneignen können
- Hogg/Vaughan 2008: Primacy-Effekt: erster Kontakt mit einem neuen Thema beeinflusst jeden weiteren Kontakt
- Stundeneröffnung: Rituale der Eröffnung des Stundengeschehens
- Aufstehen mit Begrüßung der Lehrperson
- Machtverschiebung zur Lehrkraft, die mit dieser Macht neue Themen einführen kann
- Konventionen vermitteln Sicherheit
- Stoffliches Aufwärmen:
- Einstieg in ein neues Thema:
Literatur
- Wikipedia nennt modifizierte Arbeiten von Wolfgang Klafki, Gunter Otto und Wolfgang Schulz als Ursprung des Phasierungsmodells
- Wolfgang Klafki: Didaktische Analyse als Kern der Unterrichtsvorbereitung, In: Die deutsche Schule 1958, H. 10, S. 450–471
- Wolfgang Klafki, Gunter Otto, Wolfgang Schulz: Didaktik und Praxis, Weinheim 1979
- Die Fachdidaktik der deutschen Sprache und Literatur aus Leipzig bezieht sich auf ein Phasierungsmodell von Klaus Prange
- Klaus Prange: Bauformen des Unterrichts. Eine Didaktik für Lehrer. 2. Aufl. Regensburg 1986.