2023
Das Jahr der Künstlichen Intelligenz ist gleichzeitig auch das Jahr, in dem ich in einem Forschungsprojekt zur KI arbeiten kann und dort an Möglichkeiten arbeite, diese für Menschen zugänglicher zu machen. In diesem Jahr habe ich ebenfalls kaum Videos aufgenommen, aber ich habe die wissenschaftlichen Hilfsmittel meiner Webseite intensiv ausgebaut, unter anderem mit einem individuellen Glossar und Lektürelisten.
Projekte
- DÖBERN: Ich habe nach zwei Jahren Arbeit meinen Fotoband über eine Kleinstadt im Spree-Neiße-Kreis fertiggestellt. Viele der Bilder sind Collagen, die zwischen den verschiedenen Lebensweisen auf dem Land vermitteln und die Frage nach einem glücklichen Leben stellen.
- Drohnenführerschein: Ich habe in diesem Jahr einen Drohnenführerschein gemacht und bin verschiedene Drohnen mit unterschiedlichen Payloads geflogen, um ihre Einsatzmöglichkeiten für die Vermessung auszutesten und zu erforschen.
- KI-Forschung: Ich habe mich mit verschiedenen KI-Transformer-Modellen beschäftigt, ihre Programmierung nachvollzogen, selbst Chat-Frontends programmiert, Bilder lokal erstellen lassen und ethische Überlegungen zum Thema angestellt.
- Mehr oder weniger Identität: Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit Fragen zur eigenen Identität und dem Leben auf dem Dorf und in der Stadt. Die wesentliche Frage: Ist mehr oder weniger Auseinandersetzung mit der eigenen Identität für ein glückliches Leben zu bevorzugen? Was ist Identität, wie setzen wir uns mit unserer Identität in unserer Heimat auseinander und in welcher Aufteilung oder Balance stehen unsere möglichen Identitäten? Und wie kann die Philosophie hier weiterhelfen?
- Philosophie: Wie kann man sich sicher sein, dass man in einer beliebigen Situation richtig gehandelt hat? Die zentrale Ergänzung besteht in der Beschreibung eines zentralen Bewertungskriteriums für eine richtige Entscheidung.
- Antagonistische Analyse: Ich habe weiter an meinem Sachbuch über eine Analysemethode gearbeitet, die Überzeugungen anhand ihrer Grenzen untersucht.
- Philosophische Gedichte: Ich schreibe an einem Gedichtband, der dazu beitragen soll, sich Gedanken über sein eigenes Leben und Entscheidungen zu machen.
- Storm Island (itch.io): Lake hat am Anfang des Jahres einen Prototypen für ein sehr einfaches Idle-Spiel entwickelt, der auch auf Itch veröffentlicht wurde. Das Spiel hat nicht besonders viele Funktionen. Aber mir hat es sehr viel Spaß gemacht, etwas relativ zeitnah zu veröffentlichen.
- Lost Path: Lake hat sich die meiste Zeit des Jahres mit der Programmierung von Lost Path beschäftigt. Wir haben nach mehreren Jahren auch eine kleine Demo fertig, sind aber noch dabei, diese auf Steam zu veröffentlichen.
Erkenntnisse
- Individueller Glossar: In diesem Jahr war die wichtigste Weiterentwicklung meines Denkens und auch dieser Webseite die Einführung einen individuellen Glossars. Im Gegensatz zu einer Enzyklopädie versucht ein individueller Glossar, die Begriffe logisch für eine einzelne Person miteinander in Beziehung zu setzen, um ein gesamtheitliches Weltbild zu beschreiben. Es ist für mich vor allem aber auch eine Möglichkeit, das eigene Denken weiterzuentwickeln und infragezustellen.
- Rekursive Problemlösung: Um ein Problem rekursiv zu lösen, wird eine Aufgabe entweder erledigt oder in kleinere Teile zerlegt, jedoch nicht beides innerhalb derselben Arbeitszeit. Ein großes Problem beim Erledigen von Aufgaben ist das Anfangen und damit zusammenhängend die Motivation für eine Arbeit. Um Arbeitszeit sinnvoll zu verwenden, ohne sich selbst zu täuschen, wird mit der rekursiven Problemlösung eine Herangehensweise vorgeschlagen, bei der entweder eine Aufgabe erledigt wird oder sie in kleinere Teile zerlegt wird, jedoch niemals beides in derselben Arbeitszeit. Das hat den Vorteil, dass man sich nur darüber bewusst werden muss, ob eine Aufgabe bereits einen Arbeitsumfang besitzt, der so gering ist, dass man motiviert ist, sie sofort zu erledigen. Diese Methode geht demnach davon aus, dass die Motivation sehr stark vom Arbeitsumfang abhängig ist.
- Beschreibung von Aufgaben mithilfe von Kontrollfragen: Um eine Kontrollfrage zu formulieren, muss man eine Frage so stellen, dass es möglich ist, diese mit "Ja" oder "Nein" zu beantworten. Indem eine Aufgabe oder ein Prozess in Kontrollfragen aufgeteilt wird, kann ein Individuum die Aufgabenstellung abarbeiten, indem es versucht, so zu handeln, damit alle Kontrollfragen mit "Ja" beantwortet werden können. Die Komplexität der Kontrollfragen ist von den Kompetenzen des Individuums abhängig.
- Untersuchungen: Auf dieser Seite sammle ich Fragestellungen und mögliche Antworten, die ich über einen längeren Zeitraum beobachte. Wenn für mich selbst ein Ergebnis erreicht wurde, mache ich das auf der jeweiligen Seite deutlich.
- Sprache: Diese Seite sammelt sprachliche Besonderheiten des Deutschen und bespricht diese kritisch. Für mich geht es darum, nachzuvollziehen, wie die Sprache genutzt werden kann, um bestimmte Effekte in Individuen zu erzeugen.
- Produktorientiertes Lernen: Produktorientiertes Lernen setzt eine konkrete Reflexion über das Ergebnis eines Lernprozesses voraus. Indem ich dazu in der Lage bin, das Ergebnis meines Lernprozesses immer wieder für etwas zu gebrauchen, prägt es sich stärker ein, weil ich immer und immer wieder damit konfrontiert werde und ich neugierig sein kann, wie ich dementsprechend mein Lernen dafür nutze, mein Problem besser als bisher zu lösen.
- Lektüreliste: Eine Leseliste (Reading List) ist eine Auflistung der für ein Seminar oder eine Lerneinheit zu lesenden Literatur. Wenn man selbst eine Leseliste zusammenstellt, macht man sich bewusst darüber Gedanken, welche Ressourcen für das Lernen eines Themas relevant sein könnten. Indem darüber nachgedacht wird, was als Standard eines Wissensbereichs betrachtet werden kann, denkt man kritisch über die verschiedenen Forschungen nach, anstatt einfach alles zu akzeptieren. Lektürelisten zu erstellen, kann demnach sehr dazu beitragen, das eigene Verständnis eines Themas zu erweitern.
- Zentralisierte Forschung: Warum sollten Richtung und Ordnung einer Fabrik oder einem Schiff dabei helfen, ihren Aufgaben gerecht zu werden, aber nicht der wissenschaftlichen Forschung? Warum sollte Wissenschaft ihre Themen nahezu frei wählen können? Sollte wissenschaftliche Forschung zentral reguliert werden? Ich bin mir nicht sicher, weil unklar ist, was man damit erreichen möchte.
- Erklärungen: Erklärungen produzieren ein Verständnis für Verknüpfungen beziehungsweise Abhängigkeiten, wobei kausale Verknüpfungen einen großen Anteil der Erklärungen ausmachen.
- Provenienz: Provenienz bezeichnet die Eigenschaft eines Gegenstandes, eine Geschichte über seine Herkunft und Veränderungen zu besitzen. Provenienz ist wichtig für die Geschichtsforschung und die Nachverfolgung von Gegenständen.
- Projektergebnisse: Um von Projektergebnissen zu berichten, ist es sinnvoll, standardisiert vorzugehen, um sicherzustellen, dass man Beiträge erzeugt, die Informationen am besten vermitteln. Jede Veröffentlichung hat unterschiedliche Ansprüche, die in den meisten Fällen öffentlich sind. Anhand dieser Ansprüche sollte eine individuelle Gliederung erstellt werden, die versucht, allen Anforderungen gerecht zu werden.
Empfehlungen ~ Meinungen
Filme & Serien
- Sonny Boy (2021): Eine der besten Anime-Serien, die je geschrieben wurden. Es geht um eine Schulklasse, die in eine Parallelwelt transportiert wird, in der die Naturgesetze anders funktionieren. Es wird die Frage danach gestellt, was man mit seinem Leben anfängt, wenn alles keinen Sinn mehr ergibt.
- Spy x Family (2022): Ein wundervoller Anime über drei Individuen, die unterschiedliche Gründe dafür haben, sich nach außen hin als Familie darzustellen: 1. Ein Spion, der einen Krieg verhindern möchte, 2. eine Auftragsmörderin, die Feinde ihres Landes bekämpft und 3. ein Kind ohne Eltern, das Gedanken lesen kann und geliebt werden möchte. Obwohl die Ausgangssituation sehr ernst ist, nimmt sich die Serie selbst jedoch nicht so ernst, sodass die verschiedenen Charaktere und ihrer Interaktionen sehr aufblühen können. Die Serie könnte aber über die Unterhaltung hinaus ein wenig problematisch sein, da sie positive politische Handlungen vordergründig als Ergebnis guter Geheimdienstarbeit betrachtet. Spy x Family könnte dementsprechend auch sehr gut in einem Ethikunterricht behandelt werden.
- A Knock at the Cabin (2023): M. Night Shyamalan beschreibt eine Situation, in der ein homosexuelles Paar mit seiner Tochter darüber entscheiden muss, ob sie einen von sich opfern, um die Apokalypse abzuwenden. Ich denke, dass der Film einige Schwächen besitzt, aber grundsätzlich sehr solide gemacht ist. Ich würde ihn empfehlen, weil das Szenario sehr ernsthaft durchexerziert wird und vor allem darüber funktioniert, dass man sich nicht sicher ist, ob man etwas Übernatürliches erwarten sollte.
- Glass Onion (2022): Der Nachfolger von Knives Out funktioniert für mich vor allem als Unterhaltungsfilm, weil er sich nicht so ernstnimmt und die Gruppe von Charakteren auf der Insel einen sehr guten Kontrast zur Ernsthaftigkeit der dargestellten Detektivelemente schafft.
- Undead Murder Farce (2023): Die gesamte erste Staffel ist eine wundervolle Fantasy-Detektiv-Geschichte über eine Unsterbliche auf der Suche nach ihrem Körper. Gerade diese Prämisse schafft es, eine lockere Grundstimmung für Action und interessante Whodunit-Situationen zu schaffen.
- Preacher (2019): Ich habe die gesamte Serie geschaut und wurde sehr von der Frage mitgerissen, ob es eine Auflösung geben kann, die Menschen zufriedenstellen kann. Ich denke, dass das Ende zu negativ ist und letztendlich daran scheitert, nicht zu wissen, was Liebe wirklich bedeuten kann.
- Castlevania: Nocturne (2023): Viele Jahrhunderte nach der ersten Serie hat sich leider nicht viel verändert und eine kleine Gemeinde wird von einer Vampirkönigin bedroht. Nocturne ist eine gelungene Action-Serie, bietet aber wenig darüber hinaus.
- Made in Abyss: Staffel 2 (2022): Die zweite Staffel von Made in Abyss ist eine fantastische Untersuchung der Frage danach, ob man das eigene Glück auf dem Unglück anderer Menschen aufbauen kann. Und es ist ebenfalls die Frage danach, was es bedeutet, voneinander wirklich abhängig zu sein, in allen Aspekten des Lebens. Der Körperhorror ist nicht für jeden etwas. Darunter verbirgt sich für mich allerdings eine der interessantesten Analysen der harten Realität des Stoffwechsels von Lebewesen.
- Loki: Staffel 2 (2023): Für mich ein toller Abschluss der Serie, da Lokis Veränderung immer stärker hervorgehoben wird.
- Pluto (2023): Tiefgehendes Detektiv-Drama, das mir vor allem wegen seiner Ruhe und seinen Fragestellungen über Verantwortung gefallen hat.
- Captain Laserhawk: A Blood Dragon Remix (2023): Sinnfreie Action-Serie, die mir einfach nur Spaß gemacht hat.
- Blue Eye Samurai (2023): Wundervoll animierte Serie über einen weiblichen Samurai.
- Jujutsu Kaisen (2023): Die zweite Staffel ist eine starke und traurige Fortführung einer Serie über die Bedeutung von Gefühlen und ihre Macht über Menschen.
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- Flash (2023): Der Film ist der Endpunkt des derzeitigen DC-Universums und stellt vor allem die Frage danach, ob die sich im Kopf vorgestellten Veränderungen der Vergangenheit etwas in der Praxis wirklich besser machen könnten. Leider bricht der Film unter seinen unrealistischen Charakteren zusammen.
- Ghostbusters: Afterlife (2021): Es ist alles irgendwie egal.
- M3GAN (2023): Eine Puppe, die mit Künstlicher Intelligenz die Präferenzen ihrer Umgebung lernt, wird selbstständig. Der Horror-Film erkundet die Frage danach, was einen Menschen von einem Gegenstand unterscheidet.
- Indiana Jones und das Rad des Schicksals (2023): Die wundervollen Schauplätze können leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass niemand so richtig weiß, warum etwas irgendwie passiert. Gäbe es eine kleine Abweichung, würden viele Elemente der Handlung nie passieren. Es ist reines Glück, dass die Bösewichte überhaupt irgendeine Chance hatten. Dennoch war das Ende sehr überraschend und fantastisch.
Computerspiele
- Core Keeper (2023, Early Access): Das Spiel verbindet Survival-Mechaniken und eine Höhlenfreilegung miteinander und ist ein fantastisches Koop-Spiel im Pixel-Look. Ich habe lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Spiel gehabt, weil ich es sehr einfach mit anderen Personen zusammen spielen konnte.
- Boneraiser Minions (2022): Ein Survivor-Spiel, das sich vor allem mechanisch dadurch absetzt, dass man einzelne Figuren für sich kämpfen lässt, um zu überleben.
- Space Haven (2020): Überlebens- und Explorationsspiel im Weltraum über den Ausbau eines Raumschiffes. Viele nette Ideen wie die Simulation einer kompletten Atmosphäre innerhalb des Raumschiffes, die sich leider über die Zeit wiederholt und abnutzt.