Philosophiedidaktik

Created: 2019-04-10 Updated: 2021-04-21 History Videos

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Confidence: Zurzeit befinde ich mich wieder am Anfang meiner Auseinandersetzung mit verschiedenen fachdidaktischen Vorstellungen in Bezug auf die Philosophie, aber ich möchte mich nun wieder mit Artikeln auseinandersetzen und eine Vielzahl von Diskussionen wiederholen.

Zurzeit befinde ich mich wieder am Anfang meiner Auseinandersetzung mit verschiedenen fachdidaktischen Vorstellungen in Bezug auf die Philosophie, aber ich möchte mich nun wieder mit Artikeln auseinandersetzen und eine Vielzahl von Diskussionen wiederholen.

Grundsätze

Ziele

Wie in jeder Didaktik steht an erster Stelle, zunächst kurz zu bestimmen, was überhaupt erreicht werden soll. Ich verstehe unter einer solchen Lehrzielbestimmung immer auch eine Bestimmung der Gründe, da nur so für die Lernenenden transparent gemacht werden kann, wie ich denke, unter welchen Bedingungen das Gelehrte relevant ist. Leider wird die Bestimmung der Gründe häufig ausgelassen, weil die Gründe meist durch den Zwang vorgegeben werden, einem bestimmten Lehrplan gerecht zu werden. Gerade in der Bestimmung der Ziele für den konkreten Unterricht scheinen Gründe deshalb meist nur oberflächlich reflektiert zu werden, da der Bedingungsrahmen der Schule als erzwungene mit Hierarchien ausgestattete Lerninstitution einen starken Einfluss auf das Denken über das Lernen ausübt.

Ein Lehrziel kann auf verschiedene Weise bestimmt werden. Werner Wiater beschreibt das Lehrziel in seinem Einführungsband "Ethik unterrichten" als Lernziele für Schülerinnen und Schüler:

"Ziele beschreiben, welche (Teil-)Kompetenzen der Schüler im Unterricht erreichen soll bzw. kann und auf welchem Anspruchsniveau. Ziele bestehen immer aus einem Inhaltsteil (z.B. 'die wichtigsten Argumente') und einem Verhaltensteil (z.B. 'aus einem gegebenen Text durch Markierung identifizieren')." (Wiater 2011, S. 172)

Ziele sollen darüber hinaus überprüfbar sein und ihre Erreichung soll anhand verschiedener Indikatoren festgestellt werden.

Die Ausrichtung auf Schüler ist dabei auf den Werkanspruch zurückzuführen, vor allem Lehrerinnen und Lehrer bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Und auch wenn ich die wesentlichen Punkte für wichtig erachte und in meinen Ausführungen auf alle Menschen erweitern möchte, so gibt es dennoch einige Probleme die ich mit dieser Bestimmung habe und auf die ich gern eingehen möchte.

Zunächst ist die Dualität von Lehr- und Lernziel aufzulösen. Beide Begriffe werden im Sprachgebrauch synonym verwendet, wobei ich allerdings Lehrziel bevorzuge, weil es den Fokus darauf setzt, was ich konkret vorhabe und umsetze. Lernziele erwecken den Anschein, dass ich als Lehrperson sagen oder bestimmen könnte, was die Lernenden für sich selbst als wichtig anerkennen und lernen werden. Insgesamt ist diese Unterscheidung meiner Ansicht nach relativ unwichtig; sie spiegelt aber ein gewisses Verständnis gegenüber den Schülerinnen wider.

Anschließend besteht die Frage danach, inwiefern ein Lehrziel konkret überprüft werden kann. Innerhalb der Schule besteht der Zwang, nachzuweisen, dass das, was man tut, dem entspricht, was man aufgetragen bekommen hat. Wenn ich also den Auftrag bekomme, den Schülern gewisse Kompetenzen näherzubringen, dann bedeutet das, dass ich ebenfalls den Auftrag habe, nachzuweisen, dass die Schüler diese Kompetenzen besitzen, wobei mehrere Interpretationsstufen es schwierig machen, genau zu bestimmen, welcher Erwartung man gerecht werden soll: die anderer Lehrerinnen, die der Gesellschaft, die der Schülerinnen. Aus diesem Grund empfehle ich innerhalb der Schule eine Beschäftigung mit den Gründen und darauf aufbauend eine konkrete Bestimmung der Ziele, da diese sich an der Definition der entsprechenden Kompetenzen orientieren sollten.

Für meine eigenen Ansprüche außerhalb der Schule ist eine Überprüfung nicht notwendig: Lernen ist kein Wissen oder Nichtwissen, es ist ein Spektrum des Verstehens, das sich an der konkreten Nützlichkeit der Umsetzungen in der Wirklichkeit orientiert. Die Nützlichkeit einer Fähigkeit ist von der Umgebung abhängig, in der ich die Fähigkeit anwenden muss. Hier schließen sich Fragen nach Fähigkeiten von universeller Nützlichkeit an, die ich später beantworten möchte.

Ansonsten stimme ich mit der Definition von Wiater relativ grob überein: Lehrziele beschreiben aus der Perspektive des Lehrenden, welches Wissen und welche Fähigkeiten ein Lernender erreichen soll.

Ich möchte gleichzeitig einer übermäßigen Diskussion über Kompetenzorientierung (definierte Fähigkeiten stehen vor konkreten Wissensinhalten) aus dem Weg gehen. Ich interpretiere die hier genannten konkreten Wissensinhalte als Vorschriften über die Verwendung bestimmter Bücher und Lehrmaterialien. Aus diesem Grund bin ich für eine Kompetenzorientierung, die die Fähigkeit in den Vordergrund stellt und die Notwendigkeit, ein bestimmtes Buch zu kennen, in den Hintergrund.

Mit diesem Vorwort möchte ich nun die Lehrziele vorstellen, die ich mit dieser Seite verfolge und die einem ansteigenden Komplexitätsniveau entsprechen: Lernende und Interessierte ...

Literatur