Antagonistische Analyse
[Hier entsteht ein neues Buch, das nach und nach mit Quellen und Ideen gefüllt werden soll. Sobald das Buch abgeschlossen ist, wird dieser Eintrag entfernt.]
Gliederung
1. Ziel
Dieses Buch hat das Ziel, eine Analysemethode vorzustellen, die Überzeugungen anhand ihrer Schwächen untersucht. Es dient dazu, wissenschaftliches Arbeiten zu präzisieren und das eigene Leben für eine Vielzahl von Perspektiven zu öffnen. Der Antagonist ist die Gegenfigur in einer Erzählung und seine literarische Funktion besteht darin, den Helden an seine Grenzen zu führen, damit dieser sich durch den Konflikt weiterentwickeln kann. Die antagonistische Analyse versucht auf eine ähnliche Weise, Überzeugungen über ihre Grenzen zu verstehen, damit diese anschließend weitergedacht werden können.
Im nachfolgenden Text beschreibe ich dafür zunächst ganz allgemein, was ein Konzept ist (2.1), um damit ein Mittel für den Austausch von Überzeugungen vorzustellen. Daran anschließend gehe ich näher darauf ein, was die Funktion einer Analyse von Konzepten ist (2.2), um noch einmal deutlich zu machen, wofür die hier beschriebene Methode verwendet werden kann. Nachdem der Grund für eine allgemeine Analyse erläutert ist, gehe ich näher darauf ein, wie sich der Gedanke einer antagonistischen Analyse entwickelt hat (2.3), ehe ich diese Analysemethode von anderen abgrenze (2.4), um ihren eigenen Wert hervorzuheben.
Im Anschluss an die Beschreibung der Methode wende ich diese auf eine Auswahl von Individuen an (3.), die ich als besonders unzugänglich identifiziert habe und möchte aufzeigen, warum die antagonistische Analyse ein guter Weg ist, um schwer zu verstehende Konzepte und deren Erklärungen zugänglicher zu machen. Dabei gehe ich zunächst darauf ein, warum ich die Konzepte für zu kompliziert erachte und führe dann aus, wie sie über die Methode zugänglicher gemacht werden können.
Es spielt keine Rolle, ob meine Interpretation der vorgestellten Werke akzeptiert ist oder nicht, da es mir grundsätzlich darum geht, ein besseres Verständnis zu erhalten. Wenn ich also meine Erläuterung über meine Verständnisschwierigkeiten transparent mache, können andere davon profitieren.
Zum Abschluss fasse ich meine Überlegungen und deren konkrete Anwendung noch einmal zusammen (4.), um einen schnellen Zugang zu den Ergebnissen meiner Arbeit zu ermöglichen.
2. Methode
2.1 Konzepte
Ein Konzept (Begriff, Idee, Kategorie, Universalie, Ausdruck) ist die Verbindung der Bezeichnung und des Inhalts einer persönlichen Überzeugung. Zum Beispiel verweist die Bezeichnung "Atheismus" auf den Inhalt einer persönlichen Überzeugung des Atheismus. Das Wort "Konzept" verweist dementsprechend auf die Überzeugung, dass ein Wort auf eine Überzeugung verweisen kann.
- Woher stammt das Konzept eines Konzepts?
- Was sind die wichtigsten Erkenntnisse meiner Überlegungen zu Konzepten?
2.2 Analyse
Das Ziel einer Analyse besteht darin, mehr über ein Untersuchungsobjekt zu erfahren, indem dessen Funktionsweise und Struktur näher untersucht werden. Dabei wird das Objekt in Einzelteile zerlegt, die anschließend miteinander in Beziehung gesetzt und verglichen werden. Die erkannten Bestandteile sollten die Eigenschaft besitzen, dass sie in ähnlichen Kontexten oder bei ähnlichen Objekten wiedererkannt werden können, damit eine klare Herleitung zwischen den Elementen einer Sache und dessen erwarteten Folgen möglich ist.
- Was bedeutet mehr erfahren?
- Wann ist eine Analyse abgeschlossen?
- Wie kann man etwas in Einzelteile zerlegen, um die Funktionsweise und Struktur zu untersuchen?
- Was sind generell die Voraussetzungen einer erfolgreichen Analyse?
- Welche Eigenschaften sollten die Einzelteile besitzen, damit eine Analyse erfolgreich ist?
- Analyse als griechisches Konzept
- Weiterentwicklung der Analyse über die Geschichte
- Formale Aufbereitung der Analyse in der Wissenschaft
- Was für Analyse ist mir wichtig?
2.3 Antagonismus
Jeder Mensch verdient Anerkennung, aber kein Mensch verdient sie für alle Zeiten.
Ich bin davon überzeugt, dass keine Person für immer einen gedanklichen Raum in der Zukunft der Menschheit einnehmen sollte.
Für mich ist das wie ein Angriff auf die für uns bisher nicht fassbaren Erkenntnisse und individuellen Erfahrungen der Zukunft, die keinen Platz erhalten, weil sie bildhaft gesprochen von jemandem aus der Vergangenheit blockiert werden.
Dennoch lassen sich Menschen durch Geschichten über das Wirken von Individuen dazu bringen, diese für ihre Leistungen besonders zu verehren, um darüber möglicherweise auch einen Sinn für ihr eigenes Leben zu formulieren und ein Gefühl von Traditionalität, Eingebundenheit und Voranschreiten zu empfinden.
Ich denke, dass dieses Verhalten schädlich ist, weil es Autoritätsargumente verstärkt, anstatt über Lösungen nachzudenken.
Indem nämlich eine einzelne Person durch die Gesellschaft gewürdigt wird, erhalten ihre Argumente allein durch ihren Status eine Bedeutung anstatt durch die Schlüssigkeit und die moralische Überlegenheit der Argumente selbst.
Andererseits kann eine Identifikation mit guten Menschen dazu anleiten, selbst nach einem guten vielleicht sogar auch moralisch gerechtfertigten Verhalten zu streben.
Dabei bleibt aber unberücksichtigt, gerade im Hinblick auf die moralischen Veränderungen der Vergangenheit, was gegebenenfalls als gut oder moralisch gerechtfertigt gelten kann.
Unabhängig davon verdient es meiner Ansicht nach auch die Menschheit als Ganzes und besitzt sogar eine gewisse Verpflichtung dazu, sich an sich selbst und ihre Errungenschaften und Fehler zu erinnern.
Ich bin da ein starker Vertreter einer kritischen und umfangreichen Geschichtswissenschaft.
Ohne dies viel weiter auszuführen, geht es mir vor allem darum, dass die Menschheit auf ihre Geschichte zurückgreifen kann, um zukünftige Probleme zu lösen, ohne ihre Fehler aus der Vergangenheit wiederholen zu müssen
Allerdings sollte diese Geschichte als gemeinsames Unterfangen und gemeinsame Forschung aller Menschen betrachtet werden und nicht als das Ergebnis weniger genialer Individuen.
Eine solche Entpersonalisierung bedeutet jedoch auch nicht, dass niemand erwähnt werden sollte, lediglich dass niemand die alleinige Aufmerksamkeit für die Vergangenheit erhalten sollte.
In unserer Gesellschaft gibt es jedoch viele versuchte Verewigungen von Personen: Stadtnamen wie Karl-Marx-Stadt, Straßen- und Ortsnamen wie Clara-Zetkin-Park.
Immanuel-Kant-Gymnasien, zahlreiche Preise, Einrichtungen, Namen von Himmelskörpern, Statuen, Konzepten.
Aber auch die spezifische Form eines Teils der Wissenschaft ist darauf ausgerichtet, Verewigungen zu begünstigen: Indem zum Beispiel Quellenangaben vor allem über die Benennung von Individuen umgesetzt werden, gibt es eine Tendenz, sich selbst über die eigene Menge an Veröffentlichungen zu definieren.
Grundsätzlich äußere ich mich negativ dazu, Statussymbole und Ewigkeitsmarkierungen zu sammeln, weil sie dazu beitragen, dass ein Konzept nicht allein nach seinem Wert für die Gesellschaft, sondern vor allem nach dem Einfluss seiner Autorin bemessen wird.
Diese Position ist aber selbstzerstörerisch.
Wie jedes Mem1, das sich nicht selbst vermehren möchte, ist eine solche Überzeugung nicht sehr praktikabel, wenn gleichzeitig eine Veränderung der Umgebung angestrebt wird.
In meinem Wahrheitsbestreben wende ich mich aus diesem Grund der Analyse und dem Antagonismus zu.
Der Antagonist ist dem Helden einer klassischen Erzählung gegenübergestellt.2
Die Heldin wird von allen bewundert.
Sie ist der Inbegriff einer dem gesellschaftlichen Normen und dem Status entsprechenden, aber nicht unbedingt immer nach Status strebenden Figur.
Es wurde bereits viel über Helden geschrieben.2
Die Antagonistin versucht in einer positiven Deutung ihrer literarischen Funktion, dem Helden seine Schwächen aufzuzeigen, damit dieser daran wachsen kann.
Die antagonistsche Analyse möchte in ähnlicher Weise die Arbeit und die Konzepte einer anderen Person über ihre Schwächen verstehen.
Indem ein Bösewicht zum Beispiel den Helden in eine tödliche Falle hineinsteckt3, wird dieser dazu angeregt, über sich hinauszuwachsen und die Hindernisse zu überwinden.
Im wissenschaftlichen Kontext soll der Antagonismus dazu beitragen, dass Überzeugungen vor allem daran bemessen werden, was sie nicht erklären können und wo sie zusammenbrechen.
Gleichzeitig regt man den Leser einer wissenschaftlichen Arbeit dazu an, sich mit den generelleren Fragen dahinter auseinanderzusetzen und nicht ohne Kritik eine wissenschaftliche Arbeit zu einem Standard zu erheben.
Eine antagonistische Analyse möchte eine Arbeit jedoch nicht kritisieren, um allein ihre Schwächen oder eine mögliche Unbrauchbarkeit aufzuzeigen, sondern vor allem um sie zu verstehen.
Jede antagonistsche Analyse nimmt die getroffenen Aussagen ernst und versucht, ihre Bedeutsamkeit deutlich hervorzuheben, so wie der Bösewicht einer Geschichte sich nicht über die Heldin lustig macht, sondern sie als Gegenspielerin ernst nimmt.
Im Gegensatz zu einer anderen Darstellung geht es bei der antagonistischen Analyse allerdings eben darum, die nicht erreichten oder unvollständigen Leistungen hervorzuheben.
Antagonistisch meint hier, dass das Negative eines Untersuchungsobjekts aufgezeigt werden soll, um es überwinden zu können, ohne gleichzeitig ein Argument dafür zu liefern, das Untersuchungsobjekt selbst behalten zu müssen.
Dies soll zu eigenen philosophischen Weiterentwicklungen anregen, anstatt eine Interpretation der Welt durch eine bestimmte philosophische Perspektive zu bevorzugen.
Jede konzeptionelle Überlegung sollte ihre eigenen Aussagen stets einer antagonistischen Analyse unterziehen, um darüber deutlich zu machen, dass es nicht um die Anerkennung dieser konkreten Überzeugung, sondern um die Suche nach der bestmöglichen Annäherung an die Wahrheit geht.
Sie sollte sich deshalb fragen: Was wollte ich eigentlich erklären, was konnte ich mit meiner Erklärung nicht erreichen und wo bricht meine Erklärung zusammen?
Fehlt eine antagonistische Analyse der eigenen Aussagen, sollte sich stets gefragt werden, ob man damit zum eigenen Schaden manipuliert werden soll.
- kein sofortiges Hinterfragen zulassen, da man sich sonst verschließt
- Prozess der antagonistischen Analyse als Diagramm darstellen
- Teilprozess: Persönlich als besser empfundene Konzepte als Alternativen anbieten, um stärker hervorzuheben, wo sich Unterschiede herausbilden
2.4 Abgrenzungen
- Philosophische Analyse
- woher kommt die philosophische Analyse
- die philosophische Analyse versucht die Bedeutung der Bestandteile zueinander in einer vollständigen Besprechung darzustellen
- es fehlt der geringe Aspekt der Grenzziehung aufgrund der Frage nach den Ungereimtheiten; die Ungereimtheiten stehen nicht im Vordergrund, sondern werden möglicherweise entdeckt oder nicht entdeckt.
- die antagonistische Analyse geht davon aus, dass jede Theorie nicht nur kritisch, sondern antagonistisch betrachtet werden sollte, weil die Menschen dahinter Ziele besitzen könnten, die bestimmte Perspektiven bereits aufgrund der Herangehensweise der Analyse einschränken
- Antagonistisch meint hier, dass das Negative eines Untersuchungsobjekts aufgezeigt werden soll, um es überwinden zu können, ohne gleichzeitig ein Argument dafür zu liefern, das Untersuchungsobjekt behalten zu müssen.
- Poststrukturalismus/Postmoderne
- Widerspruch (Disagreement, https://www.overcomingbias.com/tag/disagreement/page/26)
- Hinterfragen
- Zweifel
- Falsifizierung
- Kritische Theorie
- Hermeneutik
- Dekonstruktion
- Textologie
3. Anwendung
3.1 Platon
- Übersetzung
- Ideenwelt
- Wiedererinnerung der Seele
3.2 Aristoteles
3.3 Kant
- Reine Anschauungsformen
- Apriorische synthetische Erkenntnis
- Kategorien
- Antinomien
3.4 Hegel
- Ein Endzweck der Geschichte: Versöhnung von Natur und Geist.
3.7 Wittgenstein
- Familienähnlichkeit
- Sprachspiel
- Argument gegen eine Privatsprache