ref-id: |
6YPDB235 |
Show creator |
Popper |
All creators |
Popper, Karl R. (author) |
Title |
Auf der Suche nach einer besseren Welt: Vorträge und Aufsätze aus dreißig Jahren |
Show date |
2016 |
Type name |
book |
Ziel
Verschiedene Beiträge, um zu einer besseren und besser verstandenen Welt beizutragen.
Konzepte
- Drei Welten: Die drei Welten bezeichnen eine Sicht auf unsere Welt, bei der diese in einen materiellen, stoßbaren Teil, einen Teil von Erlebnissen und Gefühlen sowie einen dritten Teil mit Gedanken und Konzepten eingeteilt werden kann.
- Die Existenz der dritten Welt wird darüber erklärt, dass so etwas wie Unendlichkeit nicht in der ersten oder zweiten umgesetzt werden kann. Die Welt der Konzepte entsteht als nicht erwartbare Entwicklung aus dem Versuch, Probleme zu lösen, die durch die zweite Welt aufgenommen werden. (S. 33)
- Die Welten entstanden nacheinander über die Evolution, wobei sich die dritte Welt vor allem in Konsequenz aus der Entwicklung des kritischen Nachdenkens über die Sprache ergeben hat. Diese argumentative Funktion beinhaltet die Überprüfung der Wahrheit von Aussagen gegen andere mögliche Aussagen (S. 31).
- Vermutungswissen: Menschliches Wissen kann nur Vermutungswissen sein, da nicht abschließend gesichert werden kann, ob eine Theorie richtig oder falsch ist (S. 52). Wissen ist kühnes Raten.
- Wissenschaftsmethode: Die Wissenschaft ist eine Methode des Versuchs und des Irrtums (trial and error), die von der schärfsten Kritik kontrolliert wird (S. 82).
- Liberalismus: Der Staat ist ein notwendiges Übel und seine Macht muss dementsprechend eingeschränkt werden. Probleme, die aus der individuellen Freiheit erwachsen, lassen sich nur durch Traditionen auflösen (Pianist am Üben hindern oder Nachmittag ohne Ruhe verbringen, S. 171).
- Philosophie als Wahrheitssuche: Popper beschreibt Philosophie als nüchterne Wahrheitssuche (S. 199).
- Alle Menschen sind Philosophen: Menschen akzeptieren viele Vorstellungen als selbstverständlich und besitzen damit philosophische Überzeugungen, die sie nicht weiter ausführen (S. 201).
- Freiheit und Frieden: Der Westen hat diese beiden Werte als Basis seiner Überzeugungen (S. 245).
- Kritik des Mythos: Die Kritik der menschlichen Erklärungsversuche (des Mythos) führt auf ästhetisch-literarischen Weg zur Kunst und auf rationalem Weg zur Wissenschaft (S. 259). Historische Entwicklung der Werkzeuge der jeweiligen Disziplinen.
Notizen
- Popper geht auf den klassischen Begriff des Wissens ein und referenziert auf Krug 1818 und Fries 1837 (S. 44).
- Popper deutet Wahrheit ähnlich zu meinen eigenen Vorstellungen als die Übereinstimmung von Behauptungen oder Aussagen mit den Tatsachen der Welt (S. 62, Korrespondenztheorie).
- Popper macht deutlich, dass die meisten Theorien falsch sind und uns Wahrnehmung und logisches Denken dabei helfen, diese kritisch zu überprüfen.
- Popper behauptet, dass eine Erkenntnistheorie zwischen den beiden Phänomenen (wir wissen relativ viel und dieses Wissen ist jedoch grundsätzlich fehlerbehaftet) vermitteln muss (S. 80).
- Popper benennt einige philosophische Probleme, die ihn immer wieder beschäftigen: Abgrenzungsproblem (Wissenschaft/Nichtwissenschaft, Rationalität/Irrationalität); Induktionsproblem (Wann ist ein Schluss von Einzelheiten auf etwas Allgemeines zulässig?); Die Rolle von Problemen im Allgemeinen; Objektivitätsprobleme (Wann kann etwas als wahr betrachtet werden?) (S. 102)
- Popper spricht sich gegen das Phrasendreschen aus, da es nur den Anschein von Wissen erweckt (S. 103).
- Es wird das erste naturwissenschaftliche Buch Europas als "Über die Natur" von Anaxagoras identifiziert und besonders hervorgehoben. Popper bezeichnet jedoch die Abschriften von Homers Epen als Beginn der europäischen Kultur (S. 118f).