Goodharts Gesetz
Created: 2024-09-16 Updated: 2024-09-16
Goodharts Gesetz beschreibt in seiner allgemeineren Form das Phänomen, dass eine beobachtete Regelmäßigkeit ihre Aussagekraft verliert, wenn sie durch einen Kontrollprozess zu einem Ziel gemacht wird. Die Länge eines Romans ist zum Beispiel ein schlechter Indikator für seine Qualität, wenn Autoren nach der Anzahl der Seiten bezahlt werden. Die Autoren haben in diesem Fall den Anreiz, möglichst viele Seiten zu schreiben, um mehr Geld für sich zu verdienen, anstatt sich qualitative Inhalte zu überlegen.
Charles Goodhart kritisiert in einem Aufsatz zur Finanzpolitik Großbritanniens (↴ Goodhart 1984) eine für ihn unzureichende Richtlinie zur Steuerung der Inflation. Darin beschreibt er folgenden Zusammenhang: "Sobald eine Regierung versucht, bestimmte finanzielle Aktivposten zu regulieren, werden diese als Indikatoren für ökonomische Trends unbrauchbar." (↴ Wikipedia 2024, Übersetzung)
Dieser Zusammenhang wurde in andere Bereiche übertragen. Goodharts Gesetz weist in diesen Bereich vor allem darauf hin, bei der Kontrolle von Zielen auf eine bedeutsame empirische Variable zu setzen.
Literatur
- Chrystal, Alec. 2003. Goodhart’s Law: its origins, meaning and implications for monetary policy. URL: https://www.elgaronline.com/view/1840646144.00022.xml. Edward Elgar Publishing. [ref: E96AHGAB]
- Goodhart, C. A. E.. 1984. Problems of Monetary Management: The UK Experience. URL: http://link.springer.com/10.1007/978-1-349-17295-5_4. London: Macmillan Education UK. [ref: J8MXEZQ6; #1]
- Wikipedia. 2024. Goodharts Gesetz. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Goodharts_Gesetz&oldid=245106456. [ref: JB9WZTRD; #2]