Sexismus

Created: 2020-10-04 Updated: 2024-01-11 History Videos

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[Duration: 48 min]

Konzepte

Überzeugungen

Pronomen

Mögliche Argumente, die für eine generelle öffentliche Angabe von Pronomen sprechen.

  1. Die Angabe von Pronomen hilft dabei, dass sich Transmenschen wohler fühlen, weil sie sich in einem mehr oder weniger erzwungenen Verhalten nicht allein fühlen müssen (Transmenschen geben Pronomen an, damit sie leichter in ihrem Geschlecht erkannt werden können und die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass sie von anderen falsch angesprochen werden, was eine Anstrengung darstellt, weil es ein Auslöser für schlechte Gefühle sein kann, da dadurch ihre Identität regelmäßig hinterfragt wird).
  2. Die Angabe von Pronomen hilft dabei, eine bessere Gesellschaft zu ermöglichen, in der Transmenschen grundsätzlich akzeptierter sind (Stigmatisierungen werden verhindert), weil das Geschlecht möglicherweise überhaupt zum ersten Mal als vielschichtiges Reflexionsthema entdeckt wird.
  3. Darüber hinaus gibt es keinen Weg, nach einem bestimmten Geschlecht auszusehen, was dazu führt, dass man immer auf die Pronomen einer anderen Person achten sollte, wenn man sich ihr gegenüber angemessen verhalten möchte.

Ich möchte mich nicht mit meinem Geschlecht auseinandersetzen, weil ich meine Persönlichkeit nicht als männlich betrachte und ich mich nicht damit identifiziere. Wenn ich nun meine Pronomen bestimme und öffentlich angeben soll, trage ich damit etwas vor mich her, was für mich nicht zu meiner Identität dazugehört. Dass ich dennoch auf männlichen Pronomen bestehe, hat eher damit zu tun, dass die Wörter für mich eine angenehme Gewohnheit besitzen. Dass ich mich selbst am ehesten als Cis-Mann bezeichne, hat damit zu tun, dass ich von meiner Umgebung dazu gezwungen werde, mich zu identifizieren.

Ich stimme dem ersten Argument teilweise zu, möchte als Lösung aber die umgekehrte Herangehensweise empfehlen: Anderssein in diesem Fall als etwas Positives betrachten. Es erscheint mir wichtig, deutlich zu machen, dass es vollkommen in Ordnung ist, sich in bestimmten Aspekten nicht zugehörig zu fühlen oder Dinge zu tun, die andere nicht tun müssen, solange man grundsätzlich dennoch akzeptiert wird. Nicht zu wissen, ob man männlich oder weiblich, heterosexuell, bisexuell oder homosexuell ist, kann furchtbar nervig sein, aber ich plädiere dafür, sein Leben nicht davon bestimmen zu lassen. Indem man aber verlangt, dass sich andere Menschen anpassen, sagt man indirekt: Andersein ist schlecht, um damit zu erreichen, dass die betroffenen Personen besser zurechtkommen.

Ich stimme dem zweiten Argument nicht zu, weil ich davon ausgehe, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, auf die Vielfalt des Geschlechterbegriffs und der Identität einzugehen und sie in die Diskussion zu bringen. Ich halte es sogar für nicht sinnvoll, andere Menschen über Vorschriften in diese Richtung zu drängen, weil sich die Auseinandersetzung dann vor allem auf Zwänge ausrichtet.

Ich stimme dem dritten Argument vollständig zu, würde aber sagen, dass es Annäherungen wie Namen oder Äußeres gibt, die gut genug sind, um es als kleineres Problem zu betrachten. Wenn man sich täuschen sollte, passt man dementsprechend seinen Sprachgebrauch an! Ich möchte deshalb die Aufmerksamkeit anderer Menschen nicht auf dieses Problem lenken, sondern auf die Interessensbereiche, die für mich wichtig sind.