Ziele
- Wiederholung und Festigung von Begriffen und Forschungsgebieten der Onomastik (Namenkunde)
- Vermittlung von Kenntnissen und Analysefähigkeiten im Bereich lexikalischer Beschreibungsprinzipien sowie des Aufbaus des deutschen Wort- und Namenschatzes
Erkenntnisse
- Namengrammatik, besondere Gruppe der Substantive
- Hierarchien
- Konzeptnamen
- Menschennamen
- Tiernamen
- Toponyme: Ortsnamen
- Oikonyme: Siedlungsnamen
- Hydronyme: Gewässernamen
- Agronyme: Flurnamen - landwirtschaftlice genutzte Flächen, gemeindeeigene Einrichtungen
- Dromonyme, Hodonyme: Straßennamen, Platznamen - Orientierung, Erinnerungsfunktion
- Oikodomonyme: Gebäudenamen
- Kosmonyme: Himmelskörpernamen
- Ergonyme: Objektnamen
- Kunstwerknamen, Titel
- Verkehrsmittelnamen
- Praxonyme: Verantstaltungen - menschlich verursacht
- Phänonyme: Phänomennamen - natürlich verursacht
- Name als Geschichtsquelle
- Namen gekoppelt an historischen Informationen
- Namen als Zeichen von Individualität
- Untersuchung von Namen (Bedeutung, Funktion, Verbreitung)
- (2019-04-24) Personennamen:
- Akt der Benennung führt zur Identifikation
- ahd. namohaft -> bekannt
- Namen dienen zur Bestimmung von Eigenschaften
- Kirchentradition: Bibelnamen
- Neuzeit: Hinwendung zum alten Testament, durch Humanismus Referenz auf Antike: Augustus, Hektor, Julius
- Familiennamen seit dem 16. Jahrhundert als Verwandtschaftsanzeiger, vorher lat. familia als Dienerschaft
- Familiennamenklassen: Rufnamen (Jansen), Herkunft (Holland), Wohnstätte (Busch, Wiese), nach Beruf oder Stand (Müller), aus Übernamen (Habenicht)
- Beschreibungsmodelle:
- Aspekt der Sprachebenen: Linguistik, Morpheme
- Morphemintegration, -innovation, -hybridisierung, freie Namenpaare: Spremberg
- -nitz - slaw. für Platz?
- Soziolinguistischer Aspekt, der die Namen hinsichtlich ihrer Funktionalität sowie in ihren Gebrauchssituationen untersucht.
- Arealer Aspekt
- Namengeographie
- Personennamen: Name auf -sen im Norden, Name auf s: häufig im Nordwesten, einfacher Rufname im Ostmitteldeutschen, Ableitung -er im Südosten
- (2019-05-15) Personennamen-Workshop: Digitale Familiennamenforschung
- Namenspsychologie
- Beeinflussung durch Tradition, Schicht, Religion, Politik, Gefühle, Stimmungen, Ästhetik, Beruf, Stadt vs. Land, Geschlecht
- Age-Grading: Individuen durchlaufen bestimmte Entwicklungen in der Namensgebung
- Pragmatik: Öffentlichkeit und Privatheit von Namensnennungen
- Abhängigkeit der Pragmatik: Wissen um verschiedene Formen, Fähigkeit zur Situationsbeurteilung, Sprecherintention
- Reinhard Krien (1973): kollektives Gedächtnis bestimmt das Verhältnis zu verschiedenen Namen; zum Beispiel Adolf
- (2019-05-22): Rufnamen
- zunächst Einnamigkeit um 100 n. u. Z.
- Zweigliedrigkeit: mögliche Anzeige von Familienverhältnissen
- idealtypische Vorstellungen von Männer und Frauen
- Humanismus und Reformation: Mehrnamigkeit entwickelt sich ab 1500 n. u. Z.
- (2019-06-05): Familiennamen
- Familiennamen in Deutschland und Finnland
- 1917 erlangt Finnland seine Unabhängigkeit, starker schwedischer und russischer Einfluss
- Übergang vom Beinamensystem zum Familiennamensystem
- Namen sind nationale Symbolträger
- Einflusskanäle (Initiatoren): einflussreiche Persönlichkeiten, Geistliche
- starker europäischer Einfluss
- (2019-06-19): Namensdidaktik
- Kurt Franz: onamastisches Prinzip: situativer Charakter (Anknüpfung an Vorhandenes), integrativer Charakter (in das große Granze einbetten)
- Didaktik: Namen werden benutzt, um etwas zu bezeichnen
- Vornamen vorstellen, Regionalgeschichte
- Geschichten ausdenken mit eigenen Namen, Figurennamen wählen
- Namengebungen, Alternativen hinterfragen
- Die Logik von Systematisierungen klären, Namensregeln, Namensgebungsmotive
- Methoden
- Namencluster: empirische Daten über Merkmalslinien verbinden
- Veränderung von Namen
- (2019-07-03): Flurnamen
- geografische Namen
- Generische Namen erhalten oder verlieren bestimmte Eigenschaften
Literatur
Arbeiten
- Namensfachbereice
- Namenskunde in der Geschichte
- Forschungsgeschichte
- Zusammenhänge zu anderen Forschungsgebieten